8. - 13.03.2017 Eine Flagge für Tibet

Kötschach-Mauthen zeigt sich solidarisch mit tibetischem Volk

Als Klimaschutz- und e5-Gemeinde setzt sich Kötschach-Mauthen nicht nur für Umwelt- und Klimaschutz ein, sondern zeigt sich auch solidarisch gegen Unterdrückung von Menschenrechten. Vom 08. bis 13. März 2017 wird deshalb im Rahmen der internationalen Aktion "Eine Fahne für Tibet" bereits zum 5. Mal vor dem Rathaus Kötschach-Mauthen die Flagge Tibets gehisst, die in Tibet selbst verboten ist. In Österreich beteiligen sich jährlich ca. 250 Städte und Gemeinden an dieser Aktion. Damit wird an den Gedenktag des Aufstandes in Lhasa am 10. März 1959, als der Dalai Lama ins nordindische Exil fliehen musste, erinnert und ein Zeichen der Solidarität gegen die Unterdrückung Tibets und für einen Dialog zwischen China und Tibet gesetzt. Ab 3. März 2017 liegen in der Aula des Rathauses außerdem auch detaillierte Hintergrundinformationen zu diesem Thema auf - näheres finden Sie untenstehend.




Hintergrund der Flaggenaktion

1950 wurde der souveräne Staat Tibet von der Volksrepublik China gewaltsam besetzt und 1951 völkerrechtswidrig annektiert. Ähnlich wie beim Ungarischen Aufstand 1956 und dem Prager Frühling 1968, fand der verzweifelte Widerstand des tibetischen Volkes gegen die Okkupanten am 10. März 1959 in einem Aufstand in der Hauptstadt Lhasa seinen tragischen Höhepunkt. Dabei kamen 87.000 Tibeter ums Leben. Der Dalai Lama war gezwungen, im Nachbarstaat Indien um Exil zu bitten. Ebenso mussten unzählige Tibeter in die Diaspora fliehen. Trotz der unter chinesischer Herrschaft seit Jahren kontinuierlich fortschreitenden Verschlechterung der Lebensumstände seiner Landsleute in ihrer Heimat Tibet, vertritt der Dalai Lama, dem 1989 der Friedensnobelpreis verliehen wurde, konsequent eine Politik der Gewaltlosigkeit und Toleranz. In diesem Geiste und um das Überleben seines Volkes und der tibetischen Kultur zu sichern, ist der Dalai Lama sogar bereit, auf die Tibet völkerrechtlich zustehende Unabhängigkeit zu verzichten und sich mit einer echten Autonomie innerhalb des Chinesischen Staatsverbands zu bescheiden. Gleichwohl wurden seine Versuche, China zu einem Dialog über die Zukunft Tibets zu bewegen, immer wieder zurückgewiesen. Im offiziellen chinesischen Sprachgebrauch gegenüber dem Dalai Lama hat sich bislang nichts geändert. Nach wie vor wird der Mann des Friedens demagogisch als Separatist und Volksverhetzer verteufelt. Angesichts solcher Fakten ist unser Engagement umso wichtiger. Es gilt, an die zweifellos auch vorhandenen gemäßigten Kräfte in Peking zu appellieren, sich gegen den Staatsterrorismus in ihrem Land zu wenden, die Diskriminierung der Tibeter und ihres Oberhaupts zu beenden und sich einem echten Dialog zu öffnen.

Tibet und Österreich

Zwischen Österreichern und Tibetern besteht seit Jahrzehnten ein Gefühl der Verbundenheit. Bereits im Jahre 1661 wurde Lhasa, die Hauptstadt Tibets, zum ersten Mal von 2 Europäern besucht, einer von ihnen war der österreichische Jesuit Johann Gruber. Es war der Österreicher Prof. Heinrich Harrer, der die bis jetzt andauernde Freundschaft des damals 14jährigen Dalai Lama gewann, und es war Ing. Peter Aufschnaiter, der die damals notwendigen Landvermessungen in Tibet gemeinsam mit Heinrich Harrer vornahm. Nicht zu vergessen Prof. Herbert Tichy, dessen Bücher das Interesse an diesem fernen Land in die österreichischen Häuser trug. Auch Hubert von Goisern setzt sich immer wieder für dieses Land ein.


Über 50 Jahre Widerstand auf dem Dach der Welt

Im Winter 1949 drang die chinesische Volksbefreiungsarmee auf Befehl Maos in die tibetische Provinz Amdo ein. Die Besetzung Tibets mit all ihren schrecklichen Folgen begann. Im März 1959 eskalierten in Lhasa die Spannungen, als der Dalai Lama nach Peking entführt werden sollte. Tausende Menschen strömten zu seinem Palast, um ihn zu schützen. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, aber dem Dalai Lama gelang als Soldat verkleidet die Flucht ins indische Exil. Seitdem wird der 10. März vom tibetischen Volk als "Widerstands- und Gedenktag" begangen - in Tibet und überall auf der Welt.


Auf der Schwelle zwischen Überleben und Vernichtung

Das Leben im unabhängigen Tibet drehte sich vor allem um die spirituelle Entwicklung. Trotz der Rückständigkeit in Bezug auf die materielle Entwicklung führte das Volk ein einfaches, glückliches und zufrieden stellendes Leben. Seine buddhistische Ethik wandte sich gegen übertriebenes Konsumverhalten und setzte sich für die Erhaltung der Schätze von Mutter Erde zum Lebensunterhalt zukünftiger Generationen von fühlenden Wesen ein. 1949 schickte China seine Volksbefreiungsarmee nach Tibet und setzte einen systematischen Prozess in Gang, um diese alte Zivilisation seiner kommunistischen Identität einzuverleiben. Seither ist die Geschichte Tibets eine lebende Saga von Blut und Tränen. Mehr als 1.200.000 Tibeter - also ein Sechstel der Gesamtbevölkerung des Landes - kamen als direkte Folge der chinesischen Besatzung ums Leben. Heute gibt es nicht einen einzigen Tibeter, in dessen Familie nicht mindestens ein Mitglied von den chinesischen Besatzern umgebracht oder ins Gefängnis gesteckt worden ist.


Bevölkerungspolitik

Die Einwanderung von Chinesen nach Tibet wird heute systematisch gefördert; sie macht die Tibeter zur Minderheit im eigenen Land. Für tibetische Familien gilt eine strikte Zwei-Kind-Politik, die mit Geldstrafen, Zwangssterilisationen und -abtreibungen durchgesetzt wird. Zurzeit befinden sich 7,5 Millionen Chinesen gegenüber 6 Millionen Tibetern in Tibet. Nach Beendigung des Baus der geplanten Eisenbahnlinie Peking - Lhasa ist das Ziel, das tibetische Volk in einem Ozean chinesischer Siedler untergehen zu lassen, um so eine "Endlösung" des politischen Dilemmas herbeizuführen, umgesetzt.


Systematische Verletzung der Menschenrechte

Jede Meinungsäußerung, die von den Behörden als "separatistisch" eingestuft wird, kann zu Festnahme, Folter und langjährigen Gefängnisstrafen führen. Auch die kulturellen und wirtschaftlichen Menschenrechte werden missachtet: Das Schulsystem ist in katastrophalem Zustand, die tibetische Sprache wird durch die chinesische verdrängt, und die meisten TibeterInnen können sich keine medizinische Versorgung leisten. Jedes Jahr flüchten Tausende, in der Hoffnung auf ein Leben in Würde und Freiheit, nach Nepal und Indien.


Unterdrückung der Religion

Fast alle der 6000 Klöster Tibets wurden in den 50er und 60er Jahren zerstört, viele Mönche und Nonnen wurden in KZ-ähnlichen Lagern inhaftiert. Zwar wurden inzwischen Klöster wieder aufgebaut, doch unterliegen sie strenger Kontrolle und haben oft keine spirituellen Lehrer mehr. Die meisten hohen Lamas leben inzwischen im Exil. Seit einigen Jahren sind Bilder Seiner Heiligkeit des Dalai Lama verboten! Regierungsangestellte dürfen ihren Glauben nicht praktizieren.


Umweltzerstörung

Die radikale Abholzung der Wälder in Osttibet ist die Ursache zunehmender Überschwemmungskatastrophen in China und Indien. Der Abbau von Bodenschätzen in unberührten Regionen verseucht oft die Umwelt und verletzt die religiösen Gefühle der Tibeter. Der heilige See Yamdrok Tso wurde durch ein Wasserkraftwerk angezapft. Die chinesischen Atombomben (auf uighurischem Territorium in Lop Nur getestet) wurden bis vor kurzem in Tibet, östlich des Kuku Nor, entwickelt und gebaut.


Tibets Kinder im Exil

Verwaist, oder getrennt von ihren Familien, wagen jährlich hunderte Kinder die lebensgefährliche Flucht über 5.000 Meter hohe Himalayapässe nach Nepal und Indien - viele von ihnen erreichen das Ziel nie, manche nur mit schwersten Erfrierungen. Oft werden sie verfolgt, von chinesischen Grenzsoldaten beschossen (wie von einer westlichen Expedition am 30. September 2007 auf Video dokumentiert). Sie müssen Nachts marschieren, es mangelt an Wasser und Nahrung. Sie müssen fliehen, um eine Lebenschance zu erhalten, um ihre Kultur zu retten und ihre Identität zu bewahren, oft einfach nur, um lesen und schreiben zu lernen. Seit mehr als 60 Jahren steht Tibet unter chinesischer Herrschaft: Ca. 80 Prozent der Tibeter leben unter der Armutsgrenze, viele sind Analphabeten. Eine sinnvolle Schulbildung ist für die meisten unerschwinglich, da die Schulgebühren mit jeder Schulstufe steigen und der Unterricht in chinesischer Sprache gehalten wird. Die Kinder aus Tibet sind die letzte Hoffnung, das Erbe einer 2.500 Jahre alten Tradition weiterzuführen. Das aber können sie nur im Exil. Am schlimmsten ist das Heimweh und der Verlust der Eltern, denn ein Kontakt ist nicht möglich. Wenn die chinesischen Behörden erfahren, dass ein Kind im Exil unterrichtet wird, muss es zurückgeholt werden, sonst verlieren die Eltern ihre Existenz. Das erste Kinderdorf in Dharamsala hat Tibets geistlicher, ehemals auch weltlicher, Führer, der 14. Dalai Lama, im Jahr 1960 (ein Jahr nach seiner Flucht aus Tibet), gegründet. Heute ist Herr Tsewang Yeshi der Leiter aller TCV (Tibetan Children's Villages) Kinderdörfer und Schulen. Er war viele Jahre die rechte Hand der vormaligen langjährigen Direktorin, Frau Jetsun Pema, der jüngeren Schwester des Dalai Lama. Rund 16.000 Kinder aus Tibet leben in Indien. Sie alle brauchen internationale Unterstützung.


SAVE TIBET Österreich

Die Gesellschaft zur Hilfe an das Tibetische Volk unterstützt seit ihrer Gründung 1994 das tibetische Volk in seinem gewaltlosen Kampf für Selbstbestimmungsrecht und Wahrung der Menschenrechte und will für die Situation in Tibet sensibilisieren. Der Verein arbeitet parteipolitisch und religiös ungebunden, nicht gewinnorientiert, und verwaltet derzeit mehr als 1.000 Patenschaften von tibetischen Flüchtlingen, großteils Kinder. Es werden Spendengelder für Sozialprojekte im indischen Exil gesammelt. SAVE TIBET ist Teil des Internationalen Tibet-Unterstützer-Netzwerks ITSN.

Die Spenden sind steuerlich absetzbar unter Reg.Nr. SO 2220. Mehr Informationen unter www.tibet.at


Was können Sie für Tibet tun?

Informieren Sie sich im Internet und Tibet Zeitschriften und geben Sie ihr Wissen im Freundeskreis weiter. Schreiben Sie Leserbriefe zur Berichtigung von verfälschten Meldungen zu Tibet, sowie auch anerkennende "Feedbacks" zu authentischen Tibet-Beiträgen (Diavorträge, ORF, Presse). Beteiligen Sie sich an Unterschrifts- und Postkartenaktionen, und appellieren Sie an PolitikerInnen für:

· Freilassung der politischen Gefangenen in Tibet

· Einhaltung der Menschenrechte

· Eine friedliche Lösung der Tibetfrage durch Verhandlungen ohne Vorbedingungen

· Unterstützen Sie Flüchtlinge und Projekte durch Geld- und Sachspenden!

· Werden Sie unterstützendes oder aktives Mitglied bei Save Tibet!



Bedeutung der Tibetischen Flagge finden Sie hier!


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